BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Geilenkirchen

Antrag: Nachpflanzungen bei Fällungen oder Zerstörung städtischer Bäume

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schmitz, Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Paulus, die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Geilenkirchen bittet Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung des nächsten Umwelt- und Bauausschusses am 12.11.2019 zu nehmen. Konsequente Nachpflanzungen bei Fällungen oder Zerstörung städtischer Bäume zum nachhaltigen Schutz, Erhalt und Ausbau des Bestandes der Stadt Geilenkirchen. Begründung: Bäume haben eine große Bedeutung für die Wohn- und Lebensqualität. Sie säubern ...

20.10.19 –

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schmitz,
Sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Paulus,

die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Geilenkirchen bittet Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung des nächsten Umwelt- und Bauausschusses am 12.11.2019 zu nehmen.

Konsequente Nachpflanzungen bei Fällungen oder Zerstörung städtischer Bäume zum nachhaltigen Schutz, Erhalt und Ausbau des Bestandes der Stadt Geilenkirchen.

Begründung:
Bäume haben eine große Bedeutung für die Wohn- und Lebensqualität. Sie säubern die Luft und sind Lebensraum für Tiere und Insekten, produzieren Sauerstoff und spenden Schatten.
Auch in Geilenkirchen leidet der ohnehin schon geringe Baumbestand immer mehr unter den besonderen Herausforderungen der heutigen Zeit. Bäume haben mit Verschmutzung, Baumaßnahmen, Hitze, Streusalz, Krankheiten und den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen. Mit unserem Antrag möchten wir erreichen, dass die Stadt Geilenkirchen ein Konzept entwickelt, um Bäume in unserer Stadt besser zu schützen. Vor dem Hintergrund der Hitzesommer 2018 und 2019 ist umso deutlicher geworden, wie wichtig Bäume für das Stadtklima sind. Sie kühlen den Straßenraum und verbessern die Luftqualität. Dies wurde erst vor wenigen Wochen schmerzlich deutlich, als Geilenkirchen als eine der baumärmsten Regionen den zweifelhaften Ruhm eines bundesweiten Hitzerekordes bekam. Anders als Bürgermeister Georg Schmitz, haben wir GRÜNEN uns über diese zweifelhafte Ehre nicht gefreut, sondern waren zutiefst schockiert.

Mit einem Waldanteil von unter zehn Prozent zählt Geilenkirchen leider zu den waldärmsten Regionen Deutschlands, der durchschnittliche Waldanteil in Deutschland liegt mit über 30 Prozent um ein Vielfaches höher.
In der Vergangenheit war leider immer wieder festzustellen, dass, wenn bei öffentlichen Bauprojekten die Interessen der Natur mit denen der Planer kollidierten, sich viel zu oft gegen den Naturschutz entschieden wurde. Bei unvermeidbaren Baumfällungen muss in Zukunft sichergestellt werden, dass gefällte Bäume dann auch wirklich durch ausreichende Neupflanzungen an anderer Stelle ersetzt werden. Da Ersatzpflanzungen an anderer Stelle nachweislich mindestens 20 Jahre brauchen, um den ökologischen Nutzen zu haben, den alte Bäume jetzt haben, ist eine 1 zu 1 Neuanpflanzung nicht ausreichend.

Deshalb beantragen wir, dass in Zukunft für jeden auf einer öffentlichen Fläche verlorengegangenen Baum, egal ob aus Gründen der Verkehrssicherheit, wegen Erkrankung, Baumaßnahmen oder anderen Gründen, mindestens vier neue Bäume nachgepflanzt werden. Somit wird sichergestellt, dass langfristig der geringe Baumanteil im Stadtgebiet Geilenkirchen erhöht wird. Dazu wäre es gleichzeitig wichtig, Blüh- und Beerensträucher anzupflanzen, diese bieten nach wenigen Jahren der Tierwelt schon üppigen Schutz, gerade auch in Bodennähe. Wenige Quadratmeter reichen zur Pflanzung aus. Wurzelausläufer sind nicht so stark ausgeprägt wie bei großen Bäumen. Die Anpflanzung mit Blüh- und Beerensträuchern ist als sinnvolle Ergänzung zu Baumpflanzungen zu sehen, die doch wenigstens zwei Jahrzehnte brauchen, um eine Kulisse zu bieten.

Beschlussempfehlung:

  1. Der Umwelt- und Bauausschuss spricht sich dafür aus, dass der Erhalt und Schutz alter städtischer Bäume, Blüh- und Beerensträucher oberste Priorität haben und bei allen Überlegungen im Vordergrund stehen.
  2. Bei unvermeidbaren Baumfällungen, egal ob aus Gründen der Verkehrssicherheit, wegen Erkrankung, Baumaßnahmen, Sturmschäden oder anderen Gründen, mindestens vier neue Bäume je Baumfällung auf städtischem Gebiet nachgepflanzt werden. Die Auswahl, Art und Größe und die Standorte für diese Pflanzungen soll jährlich im Fachausschuss vorgestellt werden.
  3. Die Anpflanzung mit Blüh- und Beerensträuchern ist als sinnvolle Ergänzung zu Baumpflanzungen mitzubedenken.
  4. Die voraussichtlichen Kosten für diese Maßnahmen werden jährlich im Haushaltsplan eingestellt.

Jürgen Benden
Fraktionsvorsitzender

Kategorie

Umwelt- und Bauausschuss (UBA)