BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Geilenkirchen

Fakten

Unsere Argumente gegen das Industriegebiet LEP Lindern

Verkehr

  • Industrieansiedlungen produzieren ein Verkehrsaufkommen durch den kontinuierlichen An- und Abtransport von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Fertig- und Halbfertigwaren. Hinzu kommt An- und Abfahrt der Beleg- und Kundschaft, welcher durch ein eventuelles Schichtsystem am frühen Morgen, zur Mittagszeit und spätabends zu Verkehrsspitzen führen kann.
  • Die Bauzeiten werden viele Jahre in Anspruch nehmen, so dass der Baustellenverkehr im erheblichen Maße das nächste Jahrzehnt mitbestimmen wird.

Straßenbau

  • Ebendiesem Verkehrsaufkommen wird durch den Bau von Umgehungsstraßen entsprochen, welche als solche Ortschaften durchschneiden oder umfahren. Dies gilt nicht für das Stadtgebiet Geilenkirchen. Hier wird der potenzielle Verkehr weiterhin beidseitig der Wurm fließen müssen. In Hückelhoven führte die Führung durch Hilfarth bereits zu diversen Protesten der Anwohnerschaft.
  • Es bleibt – auch die Verkehrsflächenversiegelung ist Zerstörung von Boden!

Neue Wohngebiete

  • Der Bauboom in der Niedrigzinsphase gepaart mit der Überteuerung der Großstädte führte in den letzten Jahren zur Ausweisung diverser Neubaugebiete z.B. in Teveren und Hünshoven.
  • Auch wenn lokale Ansiedlungseffekte der Belegschaft und ihrer Angehörigen bei der Schaffung neuer Industriegebiete in Zeiten der Automobilität nicht mehr nachweisbar sind (Bsp: Lidl- Übach-Palenberg), werden sie aber von Wachstumsverfechtern als solche propagiert und so wird ein weiterer Druck auf die Ausweisung neuer Baugebiete entstehen.
  • Wir geben zu bedenken, dass der demographische Wandel, gepaart mit einem spätestens mittelfristig endenden Bauboom hier Fehlentwicklungen schonungslos aufdecken wird.
  • Kurz: Wir werden älter und wir werden weniger. Der Zuzug aufgrund des derzeit herrschenden Preisdrucks der Großstädte wird nicht anhalten. In den kommenden Jahren wird sich der Leerstand in den gewachsenen Siedlungsbereichen dramatisch erhöhen, so dass wir im schlimmsten Fall verödende Dörfer und Siedlungskerne gegenüber Neubaugebieten vorfinden werden, die die ökonomische aber auch ästhetische Attraktivität Geilenkirchens beeinträchtigen werden.

Bahnanschluss

  • Der oftmals angekündigte neue Bahnanschluss dient ausschließlich dem Güterverkehr. Der Bahnanschluss für ÖPNV ist ja schon vorhanden.

Parkplätze

  • Parkplätze an Durchfahrtsstraßen werden aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens wahrscheinlich entfallen müssen und verknappen in Straßendörfern wie Würm den Parkraum für die Einwohnerschaft.

Emissionen

  • Viel Verkehr bedeutet auch viel Ausstoß von Abgasen und entsprechendem Lärm. Gerade in Rückstausituationen an engen durch Hindernisse einspurig gehaltenen Durchfahrtstrassen kann diese erheblich für die direkte Anwohnerschaft sein.

Grund- und Brunnenwasser

  • Je nach Industrie oder Gewerbe entstehen erhebliche Wasserbedarfe, welche die Wasserversorgung der Landwirte oder Privatpersonen einschränken können.
  • Dies trifft uns in einer jetzt bereits angespannten Wasserversorgungslage mit jetzt schon belastetem Grundwasser, welche durch die trockenen Jahre sicherlich nicht besser werden kann.

Landwirtschaft

  • „Auf Beton kann man keine Lebensmittel anbauen.“
  • Auf diesen Flächen produzieren Landwirte Kartoffeln, Mais, Zuckerrüben, Raps, Ackerbohnen und vieles mehr.
  • Durch die Versiegelung werden wahrscheinlich 5-10 Landwirte Ihre Lebensgrundlage verlieren

Versiegelung

  • 199 ha werden versiegelt.
  • Weitere 39 ha werden für die Umrandung um das Industriegebiet benötigt.
  • Das Industriegebiet Lidl in Übach-Palenberg ist gerade mal 7 ha groß. Das Industriegebiet Lindern 240 ha!
  • Seit Jahren werden Neubaugebiete und Gewerbegebiete ausgewiesen. Nunmehr auch 21 ha auf der Höhe von Hatterath. Die Zerstörung von hochwertigen Böden für die Landwirtschaft nimmt besorgniserregende Dimensionen an.

Arbeitsplätze

  • Der Kreis Heinsberg hat im 1. Quartal 2021 eine Arbeitslosenquote von 5,6 %. Richtig ist, dass für diese Menschen ein gutes Arbeitsplatzangebot geschaffen werden sollte. Nur handelt es sich hier zu einem guten Teil um Menschen, die nur ein geringes bis kein berufliches Qualifikationsprofil aufweisen. Insofern ist nicht die Schaffung von Arbeitsplätzen das Problem (denn schon vor fast fünf Jahren hat der Kreis Heinsberg mit der IHK und Arbeitsagentur den herrschenden Fachkräftemangel für unsere regionale Wirtschaft zur großen Herausforderung und Zukunftsaufgabe erklärt). Die Lösung für die von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen liegt zumeist in ihrer Weiterbildung und Qualifizierung.
  • Weiterhin wird die Zahl der Arbeitnehmerschaft im Kreis Heinsberg um 10% sinken. 15% gehen in Rente. Zahlenmäßig rutschen nur 5% nach.
  • Ein Industriegebiet Lindern führt nur zu einer zunehmenden Konkurrenz um Arbeitskräfte zwischen den regional angesiedelten Unternehmen.
  • Weiterhin entstehen gerade in Düren, Erkelenz  und Heinsberg Zukunftsprojekte und alle versprechen viele, viele Arbeitsplätze für den Strukturwandel im Rheinischen Revier.
  • Manche Rhetorik erinnert an die Probleme, wie sie Duisburg Rheinhausen vor über 30 Jahren hatte. Dies entspricht nicht der heutigen und zukünftigen Entwicklung. Vielmehr werden wir bald die Verknappung des Arbeitskräfteangebots erleben.

Ausgleichflächen und Ökopunkte

  • Es müssen zirka 70 ha an Ausgleichflächen entstehen. Wo sollen diese Ausgleichflächen eigentlich entstehen, wenn es kaum mehr Land zu kaufen gibt?
  • Der Ausgleich muss durch Ökopunkte erfolgen.
  • Dadurch profitieren viele Menschen in Deutschland, welche ein schönes Naturschutzgebiet von uns Geilenkirchenern finanziert bekommen, nur eben keine Geilenkirchener*innen.

Kosten

  • Allein für die Planung muss Geilenkirchen jährlich mit Kosten i.H.v. 300.000 € rechnen.
  • Das sind in fünf Jahren rund 1.500.000 € Ihrer Steuergelder!
  • Die komplette Erschließung der Fläche wird nach aktuellem Stand bis zu 100 Millionen € kosten. Nachtrag: Die Kosten haben sich mittlerweile auf 120 Millionen € erhöht.
  • Die wahren Kosten (Elbphilharmonie, Flughafen BER) werden wir erst in vielen Jahren kennen!